Antje Schrupp im Netz

Hier noch ein paar Infos zu den Sammelbänden:

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DIOTIMA u.a.: Die Welt zur Welt bringen. Politik, Geschlechterdifferenz und die Arbeit am Symbolischen (Hrsg., aus dem Italienischen übersetzt und kommentiert von Andrea Günter, Dorothee Markert und Antje Schrupp, Ulrike-Helmer-Verlag, Königstein 1999) –Feminismus als Methode der praktischen Philosophie, die sich ohne ideologische Scheuklappen aus den Lebenserfahrungen von Frauen nährt, um nicht nur für sie Antworten auf Sinnfragen der Gegenwart zu finden.

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DIOTIMA: Jenseits der Gleichheit. Über Macht und die weiblichen Wurzeln der Autorität (Hrsg. und aus dem Italienischen übersetzt von Dorothee Markert und Antje Schrupp, Ulrike-Helmer-Verlag, Königstein 1999)- Die DIOTIMA-Philosophinnen beschäftigen sich in diesem Sammelband mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Autorität und Macht und dessen praxisrelevanten Aspekten.

Nachdem die ersten beiden Bücher der »Italienerinnen« auch auf Deutsch erschienen sind (»Wie weibliche Freiheit entsteht. Eine neue politische Praxis«, 1988, und »Der Mensch ist zwei. Das Denken der Geschlechterdifferenz«, 1989) ist von der italienischen Diskussion kaum noch etwas auf deutsch erschienen. Seither haben aber die DIOTIMA-Philosophinnen vier weitere Bände veröffentlicht, einige Mailänderinnen sowie Frauen aus dem Umfeld beider Gruppierungen haben gleichfalls Bücher geschrieben. Die beiden neuen Sammelbände wollen diese Lücke schließen. In »Die Welt zur Welt bringen« haben wir zentrale Texte der drei DIOTIMA-Bände »Mettere al mondo il mondo« (1990), »Il cielo stellato dentro di noi« (1992) und »Il sapienzia di partire dà se« (1996) zusammen mit einigen Texten aus der Via Dogana ausgewählt. Außerdem haben wir Chiara Zamboni gebeten, einen Text über das Verhältnis von Moral und Kultur zu schreiben. Der zweite Band ist eine Komplett-Übersetzung des vierten DIOTIMA-Buches, »Jenseits der Gleichheit. Die weiblichen Wurzeln der Autorität«.

Der erste Band, »Die Welt zur Welt bringen«, enthält nicht nur Übersetzungen, sondern auch eigene Kommentare. Damit wollen wir unsere Auseinandersetzung mit den Texten, die wir übersetzt haben, ebenso wie Anknüpfungspunkte zur deutschen Diskussion aufzeigen und dazu anregen, mit dem italienischen Werk kreativ umzugehen. Wir haben diese Texte übersetzt, weil wir selbst mit ihnen sprechen und denken. Die Verbindung zu unserem eigenen Denken darzustellen liegt auch deshalb nahe, weil die Praxisreflexion beziehungsweise die praktische Philosophie für die Arbeit der Italienerinnen ein zentraler Focus ist: Es gibt kein sinnstiftendes Sprechen und Denken, wenn es sich nicht aus dem Kontext, in dem es entsteht, sowie aus den Erfahrungen der Person nährt, die spricht. Das Denken der Italienerinnen fasziniert, weil es ein Denken ist, das politisch-philosophische Antworten auf Fragen der Gegenwart sucht, ohne sich dabei auf das Konkrete zu beschränken, im Allgemeinen oder aber im unendlichen Zweifel zu verlieren.

Die Welt zur Welt bringen ist also durchaus wörtlich zu verstehen. Diese Formulierung greift die mütterliche Tätigkeit des Gebärens, aber auch das mütterliche Werk des Spracherwerbs auf, also die beiden markanten Punkte des Eintritts einer Person in die Welt. Die Welt zur Welt bringen wird als Arbeit am Symbolischen verstehbar, indem es dazu anregt, das Augenmerk darauf zu richten, wie die Welt aus der Sprache und dem Denken der einzelnen Person, aber auch aus dem Sprechen verschiedener Personen hervorgeht. Unser In-der-Welt-Sein wird als Beziehung zur Welt lebendig, die durch Sprechen entsteht, vermittelt wird und gerade durch Sprechen auch offen für Veränderung bleibt. Die Geschlechterdifferenz kann sich dabei als zentrale Vermittlungsinstanz erweisen.

Ulrike-Helmer-Verlag

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