Antje Schrupp im Netz

Newsletter vom 22.4.2007

1. »Methusalems Mütter« jetzt im Handel

Mein neues Buch »Methusalems Mütter. Chancen des demografischen Wandels« ist jetzt endlich in der Druckerei – Auslieferung an die Buchläden ist Ende der Woche. Die ersten Rezensionen hat es schon bekommen. Ulrike Winkelmann von der taz war nicht gerade begeistert, weil sie findet, ich würde einen »sich seiner selbst vergewissernden ›Frauen wissen, Frauen können‹-Stil« schreiben. Die Kritik gibt mir durchaus zu denken, weil sie zeigt, wie schwierig und heikel es in der Tat ist, die Bedeutung des weiblichen zivilisatorischen Beitrags zu benennen, ohne andererseits wieder in Klischees zu verfallen. Zuversichtlicher stimmen mich da die ersten Erfahrungen, die ich bei Tagungen und Vorträgen zu dem Thema gemacht habe, denn im direkten Kontakt ist es eben tatsächlich möglich, quer zu denken und unkonventionelle Thesen zu diskutieren, ohne gleich wieder in Schubladen zu landen. Nun bin ich gespannt, wie das Buch anderswo aufgenommen wird…

Das Manuskript meiner Demografie-Vorträge in Dachau und Stadt Bornheim steht inzwischen im Internet: antjeschrupp.de/demografie, die taz-Rezension findet Ihr unter http://www.taz.de/pt/2007/03/22/a0060.1/text. Weitere Vorträge zum Thema gibt es am Donnerstag, 10. Mai, in Siegburg (19 Uhr, Aula des Stadtmuseums, Markt 46), am Dienstag, 22. Mai, in Köln (20 Uhr, Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b) und am Donnerstag, 31. Mai, in Herford (genaue Zeit und Ort folgen noch). Vielleicht mag ja die eine oder andere kommen. Außerdem möchte ich euch in diesem Zusammenhang auf das Projekt »Lesbischer Herbst« hinweisen mit einer aktuellen Publikation über das Altwerden von Lesben: www.lesbischerherbst.de.

2. So ein Feminismus reicht uns nicht!

Dieses Motto der aktuellen Ausgabe der »Via Dogana«, der Zeitschrift des Mailänder Frauenbuchladens, scheint mir ein passender Kommentar zum gegenwärtigen »Feminismus-Boom«. Gerade habe ich zum Beispiel das neue Buch von Silvana Koch-Mehrin gelesen: »Schwestern. Streitschrift für einen neuen Feminismus« ist der Titel. Es bestärkt mich in dem Bemühen, trotz aller möglichen Missverständnisse die Kritik an der Emanzipation und dem Begriff der »Geschlechtergerechtigkeit« weiterhin vorzutragen, dass es also kein guter Weg ist, die Freiheit der Frauen am Maßstab ihrer Gleichheit mit den Männern zu messen. Auch ein neues Manuskript zu diesem Aspekt des Feminismus steht jetzt online – ein Vortrag zum 10. Jubiläum der Gleichstellungsstelle im Landkreis München. Zu diesem Thema gibt es ebenfalls in den nächsten Wochen noch Gelegenheit zum direkten Austausch.

Meine Rezension von Koch-Mehrins Buch findet Ihr unter antjeschrupp.de/rez-koch-mehrin-schwestern. Der Vortrag »Was kommt nach der Gleichstellung?« steht im Internet unter antjeschrupp.de/gleichstellung-lk-muenchen. Veranstaltungen sind am Dienstag, 24. April, in Unna zum Thema »Frauen zurück an den Herd? Zukunft des Feminismus« (19.30 Uhr, Kaminraum an der Paul-Gerhardt-Kirche in Unna-Königsborn, Fliederstr. 16), am Mittwoch, 25. April, in München zum Thema »Was ist weiblich?« (20 Uhr, Frauenstudien e.V., Baumstraße 8 Rückgebäude) und am Dienstag, 15. Mai, in Villingen zum Thema »Lila Pause? Von wegen! Perspektiven einer Politik für Geschlechtergerechtigkeit« (19 Uhr, Heinrich Böll-Stiftung, Café im Franziskanermuseum, Rietstraße).

3. Männer und Frauen – traumatisierte Beziehungen?

Eine spannende Debatte über die Frage, inwiefern der Separatismus bei Teilen der Frauenbewegung und die zuweilen pauschale Kritik an »den Männern« zu Traumatisierungen im Verhältnis der Geschlechter geführt hat, die mit eine Ursache sein könnten für die ablehnende Haltung vieler Männer (und Frauen!) gegenüber dem Feminismus, hat Dorothee Markert im Forum »beziehungsweise weiterdenken« angestoßen. Ich würde mich freuen, wenn Ihr da mal reinschaut und vielleicht mitdiskutiert – in Form von Leserinnenbriefen, Kommentaren etc.

Den Artikel von Dorothee Markert »Traumatisierungen zwischen Frauen und Männern« findet Ihr unter http://www.bzw-weiterdenken.de/artikel-10-59.htm. Einen Beitrag von mir, der sich auf das Thema bezieht, heißt »Gute Erfahrungen sichtbar machen« und steht hier: http://www.bzw-weiterdenken.de/artikel-2-61.htm

4. Wirtschaft neu denken

Wie im vergangenen Newsletter bereits angekündigt, gibt es am kommenden Wochenende (28./29. April) im Frauenzentrum Mainz ein Seminar zur weiblichen Ökonomie unter dem Titel »Frauen teilen die Welt anders. Für eine Ökonomie der Bezogenheit«, bei dem auch Dorothee Markert als Referentin dabei ist (zum Thema »Welt der Gabe – Welt des Tauschs«). Weitere Referentinnen sind Astrid Wehmeyer (»Gabe, Geist und Geld«), Ulla Janascheck (»Ein Besuch bei Gelda« – Rituale und geistige Übungen), Claudia von Werlhof (»Die Ökonomie der schöpferischen Zerstörung – am Ende) und ich (»Arbeiten in Freiheit und Sicherheit«). Ebenfalls um das Thema Arbeit und Ökonomie geht es beim 10-jährigen Jubiläum der landeskirchlichen Frauenarbeit am 13. Mai in Dresden.

Alles Nähere zu dem Frauenseminar in Mainz findet Ihr im Programmflyer unter: antjeschrupp.de/FlyerFemPosmini.pdf. Der Vortrag am Sonntag, 13. Mai, in Dresden trägt den Titel »Diene mit Barmherzigkeit und tue es mit Lust. Wie Frauen das Arbeitsleben verändern« und ist um 13 Uhr und um 15.30 Uhr im Haus der Kirche (Dreikönigskirche), Hauptstraße 23, zu hören. Weitere Infos unter www.frauenarbeit-sachsen.de/veranst_frame_07.html.

5. Auf der Spur des Verdrängten

Last not least ist in der Frankfurter Rundschau eine neue Rezension von mir erschienen. Es geht um zwei Bücher von Christina von Braun und von Alexandra Senfft, die sich auf die Spur ihrer Familiengeschichte begeben und dabei Verdrängtes und Verschwiegenes über die Zeit des Nationalsozialismus und ihre Aufarbeitung herausarbeiten.

Der Text steht unter www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/literatur/?em_cnt=1112325&sid=e4fc1fba4455eb0ccb3a020d62d6020b im Internet.